Es war einmal....

Früher gab es keine Epilepsiemedikamente und man glaubte, die Betroffenen seien vom Teufel besessen.
Aus diesem Grund hat man zu Hippokrates und zu biblischen Zeiten die armen Epileptiker zum Hungern 40 Tage in die Wüste geschickt. Dort wurde durch das Fasten das Fettgewebe abgebaut und es bildeten sich Ketonkörper. Und viele Personen kamen "geheilt" aus der Wüste zurück.

Da man nicht lebenslänglich Hungern kann, hat man sich in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts gefragt, wie man diesen Zustand am besten imitieren kann.
Dieses geschieht, in dem man "nur" Fett zu sich nimmt und quasi keine Kohlehydrate (z.B. Brot, Nudeln, Kartoffeln).

Früher wurde das ganz streng gehandhabt. Heute sieht man das deutlich entspannter. Im Ergebnis ist daraus die modifizierte Atkins-Diät entstanden.

Hierbei handelt es sich um eine Mangeldiät, die ärztlich indiziert sein und vor allem auch ärztlich begleitet werden muß. Zwingend werden Multivitaminpräparate gegen Mangelerscheinungen benötigt.

Die Diät wird zunächst einen Monat ausprobiert, wobei die erste Woche in Deutschland immer mit einem stationären Krankenhausaufenthalt verbunden ist, um den Stoffwechsel zu beobachten und die Angehörigen in die Nahrungszubereitung einzuweisen.
Nach einem Monat weiß man, ob der Körper auf die Diät anspringt oder nicht.
Wenn die Diät funktioniert, wird sie wie ein Epilepsiemedikament angesetzt, d.h. man würde mindestens 2 Jahre danach leben müssen. Dann würde man sie absetzen und schauen, was passiert.
Oft ist es so, daß die Diät lange nachwirkt.

Beide Diäten, die Ketogene Diät sowie die Modifizierte-Atkins-Diät (MAD) lassen nur minimale Kohlenhaydrate zu.

D.h., KEIN(E):

  • Brot
  • Nudeln
  • Kartoffeln
  • Soßenbinder/Stärkemehl
  • Bananen (ganz hoher Kohlehydratanteil !)
  • Birnen, Äpfel
  • Möhren (Kohlehydratetechnisch eine Katastrophe)
  • Joghurt/Quark
  • Milch

In ganz geringen, aufs Gramm genau abgewogenen Portionen allenfalls mal:

  • Beerenfrüchte (z.B Erdbeeren, Heidelbeeren)
  • Papaya
  • Spargel
  • Porree
  • Pilze
  • Salatgurke
  • Blattsalate

Eiweiß wird in Form von Fleisch, Käse und Fisch zu sich genommen, diese jeweils möglichst FETT, also:

  • fettes Fleisch
  • (harter) Käse über 45 % F.i.Tr.
  • Lachs

Wasser und Tee kann (und soll) man unbegrenzt trinken, wobei einige Früchtetees Kohlehydrate enthalten.

(Die Flüssigkeitszufuhr ist auch für die Verdauung wichtig, da der Körper kaum Ballaststoff bekommt).

Hmmm.... Und was bekommt man abends, wenn man ohne seine Gute-Nacht-Milli nicht einschläft ???

Sahne - mit Wasser verdünnt !

Und wie soll man kauen lernen, wenn man nicht auf Brotkanten rumgnurpsen darf ?

Es gibt selbstgebackenes Brot, das nur aus Gluten besteht oder Salatgurke oder Schweinekrustenchips:

Irgendwie widerstrebt einem diese Ernährung total. Kein Obst und Gemüse, dafür Sahne trinken und Kruste vom Schweinebraten essen ?!?!?! Nee, is klar !

Aber bei einer Erfolgsaussicht von 60-70 % muß man das wohl ausprobieren.


Definition "Ketogene Diät"

= sehr fettreiche, kohlenhydratarme Diät zur Behandlung schwer einstellbarer Epilepsie und einiger seltener Stoffwechselerkrankungen. Bei einer normalen Ernährung wird ein Großteil der benötigten Kalorien in Form von Kohlenhydrate aufgenommen. Diese werden fast vollständig zu Glukose abgebaut und weiter zur Energiegewinnung genutzt. Die Kohlenhydratreserven sind sehr gering. Beim Fasten werden sie rasch verbraucht. Dann wird körpereigenes Fett in der Leber zu Ketonkörpern umgebaut und dient als Energiequelle.

Die ketogene Diät funktioniert nach diesem Prinzip. Anstelle des körpereigenen Fettes wird Nahrungsfett zu Ketonen umgewandelt. "Wenn das Gehirn mit Fett gefüttert wird muss es arbeiten, bei normaler Nahrung durch Kohlenhydrate wird das Gehirn lahm gelegt."


Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ketogene_Di%C3%A4t

http://www.ketoforum.de/

"CCKD - CIROS Centrum für Ketogene Diät"
Veronika Blum
Mozartstr. 11/6
4020 Linz
Telefon: +43 (0)699 10310505
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.ciros-centrum.com


Keto-Kinder n.e.V.
verfolgt als Elterninitiative Aufklärungs- und Beratungsarbeit für betroffene Eltern zu den Inhalten "Epilepsie im Kindesalter" und "ketogenen Diät" sowie die Förderung des Therapieangebotes für Kinder mit pharmakoresistenter Epilepsie.
Keto-Kinder
Anke Engel
cand. Phil. Dipl. Psychologie
Anne-Frank-Straße 15
D- 67165 Waldsee
0049 (0)176 20581353
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http://www.epilepsie-kind.de/

www.ketocal.de

www.epilepsiezentrum.de