Das Schönste an der Logo ist das Trampolin zu Beginn der 3/4-Stunde.

Und danach haben wir mit selbstgebastelter Knete gearbeitet. Ich dachte, das sei Eßknete... die Erwachsenen hatten ganz schön zu tun, mir das grüne Zeug wieder aus dem Mund zu pulen !


Chefsache

"Wann sie überlastet sind, bestimme ich !"

Anonym

Der erste Kindergartentag war ganz okay. Wie immer nach so einer Aktion, bin ich zwar noch nicht ganz der Alte, aber man hat mir angemerkt, daß ich weiß, wo ich bin und das ich mich wohlfühle.

Was ist das denn ?

Das sind ja Lesezeichen mit mir !


Nah dran

"Die Zukunft ist unser Hemd, aber die Gegenwart ist unsere Haut."

Eugene Ionesco (1912 - 1994), rumänisch-französischer Schriftsteller

Ich bin seit gestern abend wieder zuhause !!!

Die Nacht war ruhig, meine Sättigung lag durchgehend bei 95-96.

Ein ausführlicher Bericht von gestern folgt, sobald meine Eltern die vergangene Woche aufgearbeitet haben.

PS:

Ich hab die Antibiose vermutlich doch bekommen. Eine Schwester wollte nochmal nachfragen, aber wie immer kam es durch lauter Streß nicht dazu bzw. nicht zur Rückmeldung an uns. Die Antibiotikagabe dürfte jedoch in der Zweitakte auftauchen - vermutlich war das nicht allen bekannt.

Unterm Strich ist es auch egal - Hauptsache, mir gehts gut und ich bin wieder zuhause. Und das "besser" als erwartet. Der Ärztin hätte eine nächtliche Sättigung > 90 gereicht.

Die Nacht war ganz gut, allerdings nicht sauerstofffrei. Einen kleinen Blubb brauchte ich immer noch.

Evtl. hat die Nachtschwester einen Anfall beobachtet. Als bei meinem Nachbarn Fieber gemessen wurde, bin ich wach geworden. Ich habe mich hingesetzt, total debil gegrinst und durch die Schwester durchgeguckt. Solche Absencen hatte ich bislang nur in einer kurzen Phase nach der Cortison-Stoßtherapie im Juli. Das müssen meine Eltern mal weiterbeobachten.

Durch das Dormicum sollte sich in meinem Kopf ja auch was tun, bestenfalls sollte es sowas wie das Drücken des Reset-Knopfes sein. Vielleicht ist wenigstens ein bißchen passiert, auch wenn man es im EEG nicht (mehr) sehen kann.

Reset:
Vorgang, durch den ein elektronisches System in einen definierten Anfangszustand gebracht wird, wenn das System nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert und auf die üblichen Eingaben nicht reagiert.

Vormittags fand ein Abschlußgespräch mit meiner Epilepsieärztin statt.
Mutti und sie haben sich darauf geeinigt, daß eine Sättigung im Schlaf > 90 in meinem Fall toleriert werden könnte und ich nach Hause gehen kann, wenn ich das im Mittagsschlaf erreiche. Ansonsten gehts erst morgen nach Hause.

Dann war Fragestunde angesagt. Hier die FAQs zu meinem aktuellen Epilepsiestand:

F:
Wer ist Prof. Dr. Sperner in Lübeck und bringt es was, mich dortmal vorzustellen ?

A:
Professor Sperner ist der Doktorvater meiner behandelnden Neurologin an der Uniklinik. Die Beiden stehen in regem Kontakt und tauschen sich über schwierige Kunden aus.
Sie haben sich die Fachbereiche VNS und Ketogene Diät aufgeteilt. Prof. Sperner macht die VNS-Geschichten (evtl. lerne ich ihn auch irgendwann mal kennen... Stirnrunzelnd) und meine Ärztin die Ketogene Diät.

F:
Warum soll jetzt Topamax eindosiert werden, wenn ich doch einen Infekt habe und Antibiotika bekomme, was z.B. zu einem schlechten EEG führen kann ?

A:
Das Topamax soll unabhängig davon eindosiert werden, weil die Anfallssituation in letzter Zeit nicht befriedigend ist (für die Ärztin) und das EEG am 25.1. bereits einen Status anzeigte.

F:
"Müssen" wir wirklich schon mit dem Topamax anfangen ?

A:
Nein, wenn die Anfallssituation für die Familie gut zu ertragen ist und alle damit umgehen können, solange die Anfälle in den Schlafphasen sind und nicht im Wachen, dann können wir noch abwarten.

Die 12,5 mg gestern abend sind zu vernachlässigen. Wir können das Topamax jederzeit eigenständig eindosieren. Das Rezept dafür haben wir schon. Die Erhöhung erfolgt jeweils im Wochenrhythmus:

1. Woche: 0 - 0 12,5 mg
2. Woche: 12,5 - 0 - 12,5 mg
3. Woche: 12,5 - 0 - 25 mg
4. Woche: 25 - 0 - 25 mg (Enddosis)

Wenn ich mit dem Topamax anfange, sagen wir der Ärztin Bescheid und machen 2 Wochen nach Beginn ein Kontroll-EEG.
Ansonsten brauche ich erst in 3 Monaten wieder vorgestellt werde und natürlich in Abhängigkeit von meinem Zustand.

F:
Ist es evtl. sinnvoll, das Keppra bis zur Höchstdosis aufzustocken ? Jetzt bekomme ich ja 500 mg - 0 - 500 mg.

A:
Ja, das kann man auch machen. Das ist bestimmt sogar sinnvoll.

F:
Was gibts noch für Medikamente, wenn Keppra und Topamax "verbraucht" sind?

A:
Statt Topamax käme auch Lamotrigin in Frage. Das wird allerdings so langsam aufdosiert, das man frühestens in halbem Jahr weiß, ob es was bringt, oder nicht.

F:
Soll heute noch ein EEG gemacht werden ?

A:
Nein, es ist nicht davon auszugehen, daß das anders aussieht als die anderen.

F:
Wenn die EEGs sich so manifestiert haben, muß man dann zukünftig überhaupt noch welche machen ?

A:
Grundsätzlich nicht. Allerdings sollte man dann wenigstens 1x jährlich eins für die Akte machen.

 


Die Krankengymnastin aus dem Krankenhaus hat mich nach einer Turnstunde verabschiedet. Sie hat meine Hüfte nochmal genau unter die Lupe genommen. Vom reinen Tasten her, ist ihrer Meinung nach alles okay. Für eine hundertprozentige Aussage braucht man aber ein Röntgenbild. Dieses wird hoffentlich bis 16 Uhr noch gemacht.

 

Während die Mädels sich unterhalten haben, habe ich mich auf den Bauch gelegt und den Po in die Luft gestreckt. Warum machen kleine Kinder das eigentlich so gerne ?

Die Hängebauchschweinchenstellung ist eine atemerleichternde Ausgangsstellung, die Asthmatiker und Hypotone gerne einnehmen, weil dadurch die Ausatmung erleichtert wird. Durch die Schwerkraft fällt der Bauch quasi von alleine nach unten, das ist sehr praktisch, wenn man kein Sixpack hat !

Um halb drei wurde ich endlich geröngt.
Da ich mittlerweile vermehrt in den Stand komme, ändert sich auch die Belastung für meine Hüfte. Viel Muckis zum Halten hab ich nicht, insbesondere sitzen an der Seite keine Muskeln. Meine Krankengymnastin hatte daher rein präventiv, als reine Vorsichtsmaßnahme, nur um auch absolut sicher zu gehen, darum gebeten, meine Eltern mögen mich mal beim Kinderorthopäden vorstellen. Es soll überprüft werden, daß meine Hüftpfanne genug ausgebildet ist und die Knochen alle da sitzen, wo sie hingehören.

Meine Mutter ist bekanntlich praktisch veranlagt und faul. Sie hatte daher die glorreiche Idee, Ende April nicht einen Urlaubstag dafür zu opfern, um mit mir zur Orthopädin zu gehen (frühester Termin vormittags, nachmittags könnte ich erst Ende Juli dorthin), sondern das gleich im Krankenhaus zu erledigen, wo man eh nur rumhängt und sich langweilt.

Deshalb hat sie bei der Blutabnahme Anfang der Woche auch gleich meine Schilddrüsenwerte bestimmen lassen, damit zumindestens ein Kontrolltermin beim Kinderarzt abgesagt werden kann. Das hat auch hervorragend geklappt !

Leider wurde das Anliegen meiner Krankengymnastin nicht wirlich verstanden und Muttis zahlreichen Erklärungsversuche auf diverse Nachfragen brachten auch kein Licht ins Dunkel. Ob ich Schmerzen hätte ? Nein ! Ist irgendwas passiert ? Neeeiiiin ! ES IST EINE VORSICHTSMASSNAHME ! Man macht doch auch die Untersuchungen U1, U2, U3 usw. ... .

Wir hätten schon viel früher zuhause sein können, aber so mußten wir den Orthopäden abwarten. Der kam um halb sieben, um die Auswertung des Röntgenbildes zu verkünden. Ob ich denn Schmerzen hätte ? Überrascht Nein !!!
Nach einer erneuten Erklärung, wieso weshalb und warum, strahlte der sympathische Assistenzarzt: Es ist alles okay. Er hat das Bild auch noch mal seinem Chef vorgelegt. Die Hüfte sieht ganz normals aus. Alles richtig angeordnet, keine Auffälligkeiten, die Knochen stehen so übereinander wie das soll. Ich brauch jetzt nur noch schön trainieren und dann loslaufen ! Lachend

Schwere Geburt - schönes Ergebnis !

Auf den Arztbrief haben wir nicht mehr gewartet. Wozu gibt es eine Post ?

Die Ärztin hat mich nochmal kurz angeschaut, alles gut, wenn meine Sättigung im Schlaf zu schlecht wird, komme ich zurück.
Dann hab ich mein angebrochenes Fläschchen Antibiotika eingepackt. Das gibt es noch drei Tage (bis Montagabend) 3x täglich je 350 ml.

Und so konnten wir gegen halb acht fluchtartig das Krankenhaus verlassen !


Aus alter Zeit

"Laßt andere die alten Zeiten preisen;
ich bin froh, daß ich in dieser Zeit geboren bin !"

Publius Ovidius Naso (43 v.Chr. - 18 n.Chr.), römischer Dichter

Lange geschlafen habe ich. Bis mittags, damit wir uns den 24 Stunden Dormicum nähern.

Um kurz vor drei war ich dann zum EEG. Dauer 5 Minuten. Das reichte aber auch. Es war wohl das schlimmste EEG von allen. Während das 1. EEG am Dienstag noch einige ruhige Phasen hatte, bestand dieses nur aus "Spikes".

Und was nun ? Tja, Topamax als neues Medikament obendrauf. Ein ausführlicheres Arztgespräch findet morgen statt. Morgen gibts auch nochmal ein EEG und dann ist die große Frage, ob ich nach Hause darf oder nicht.

Der Sauerstoffbedarf spielt da aber auch noch eine Rolle. Momentan brauche ich Nachts immer noch einen Blubb. Aaargh !

 

Nach dem Baden und Haarewaschen habe ich das erste Mal seit gestern mittag wieder meine Antibiose bekommen. Auf Intensiv habe kein Antibiotika i.v. bekommen. In der Visite ist nichts abgekreuzt.

Witzigerweise haben meine Eltern sich gestern abend noch drüber unterhalten, daß "nur" das Dormicum angehängt wurde. Sie haben dann diskutiert, wer auf Intensiv anruft und letztlich hat Mutti dann nicht angerufen. Irgendwie kann man als Laie doch nicht auf der Intensivstation anrufen und daran erinnern, welche Medikamente ich bekomme !? Tja, nächstes Mal ruft sie dann doch an, auch auf die Gefahr hin, sich unbeliebt zu machen.

Als Mutti die Ärztin auf der Normalstation daraufhin ansprach, was denn nun mit meiner Lungenentzündung sei, wenn ich einen Tag kein AB bekommen habe, wurde sie daraufhingewiesen, daß man das nicht vergessen, sondern "abgesetzt" habe. Klingt auch viel souveräner als vergessen !

Also merken für die Zukunft, kann man auch fürs eigene Leben z.B im Beruf anwenden. Ich hab das nicht vergessen, ich habe das ganz bewußt nicht getan ! Zunge raus

Aber warum setzt man das Antibiotika ab, wenn ich es mindestens 3-5 Tage intravenös im Krankenhaus bekommen sollte und danach solange, bis 10 Tage voll sind, wenn dann auch ggf. zuhause in Tablettenform ?

Happy Valentine`s Day !


Spötter

"Liebe macht blind, aber nicht taub - daran ist schon manche hoffnungsvolle Beziehung gescheitert."

George Bernard Shaw (1856 - 1950), irischer Schriftsteller

Ich habe die Nacht selig geschlafen - wie von Mutti prophezeit. Die Nachtschwester hatte keine Arbeit mit mir, berichtete sie aufgrund telefonischer Nachfrage um fünf Uhr morgens.

Um kurz vor neun bin ich aufgewacht worden  und habe mir beim Rumramentern den Zugang gezogen.

Papa und Oma Neustadt haben mich um kurz nach elf zum EEG begleitet. Nach einer Minute EEG war klar: die 12 Stunden Dormicum haben nichts gebracht ! Das EEG war genauso eine Katastrophe wie das Gestrige.

Im zweiten Schritt sollte es dann 24 Stunden Dormicum geben. Und direkt danach wird wieder ein Kontroll-EEG, das aber natürlich bis Donnerstag um 16 Uhr (Feierabend) fertig sein muß.

Wenn mich auch die 2. Runde Dormicum nicht aus dem Status rausholt, würde man das wohl tolerieren. Dann bin ich eben im Status... ??? Überrascht 
Bei längerem Andauern des Lennox-Gastaut-Syndroms sehen die Schlaf-EEGs wohl immer (?) so aus. In meinem Fall wäre das aber eigentlich viel zu früh, bei mir weiß man ja aber nie.  

Hätte ja alles gut gepaßt... Zugang neu legen... Dormicum ran... EEG... Donnerstag mittag fertisch.
Hätte - hätte - Herrentoilette ! Zunge raus

Der Zugang wurde um 18 Uhr gelegt (im 2. Versuch hat es geklappt), gut verklebt und ab 19 Uhr lief das Dormicum. 24 Stunden wären dann wohl bis Donnerstag um 19 Uhr, oder !? Unschuldig Dass dürfte wohl nicht klappen...Stirnrunzelnd

Aber es ist ja wie es ist.

Nachmittags waren Oma Garten und Tante Dinkelstange zur Feier des Tages da. Heute ist nämlich Heldengedenktag - sprich Opa Gartens Todestag.

Guts Nächtle !


Glaub-würdig

"Ich fände es angsteinflößend, wenn ich wüßte, daß die materielle Welt, in der wir leben, schon alles ist."

 Madonna (*1958), US-amerikanische Popsängerin

Kurzversion:

Da hat der Herr Professor bei der Visite aber nicht schlecht gestaunt, als er einen Tiger hinter Gitterstäben im Bettchen vorfand !

Roooaaar !

Nach der Visite und dem EEG hab ich im Kindergarten Fasching gefeiert.

Meine Lunge klingt besser, ich bin auch besser drauf.

Dafür war das EEG wie erwartet eine Katastrophe. Sogar Mutti konnte erkennen, daß ich mich wohl im bioelektrischen Status befinde...

Wenn Ihr mal schauen wollt:

Prima ! Es wird wenigstens ein Schlaf-EEG.

Schlimm.

Gruselig.

Achtung, jetzt kommt ein "großer" Anfall in der Einschlafphase:

Halleluja !

Uff. Keine weiteren Fragen.

Ich hab abends noch ein bißchen in die Ferne gesehen (eine Katastrophe !!!), danach gings zum Schlafen auf die Intensivstation. Dort gibt es eine ordentliche Ration Dormicum...


Zulässig

"Der Witz ist ein Dopingmittel für unsere Erinnerung."

Alexander Kluge (*1932), Filmemacher

Papa hatte heute Dienst. Mir geht es besser. Leider brauche ich beim Schlafen noch einen kleinen Blubb Sauerstoff.
Ein Schlaf-EEG war auch nicht möglich. Entweder schlief ich und das EEG hatte keine Zeit oder das EEG hatte Zeit und rief 2x an und ich war putzmunter. Aber irgendwas ist ja immer. Morgen nächster Versuch !

Dafür habe ich eine tolle neue Angewohnheit. Ich gucke Fernsehen. Der Bildschirm hängt an der Wand und wenn ich gemütlich im Bett liege, dann gucke ich ganz interessiert auf die Bilder (ohne Ton). Das hört auf, sobald ich zuhause bin !!! (wurde mir angedroht)

Schade, denn es gibt ja interessante Sachen zu gucken. Zum Beispiel die ganzen Sondersendungen zum Papst-Rücktritt.

Das ich sowas erleben darf. Unglaublich. Hat er auch irgendwo abgeschrieben und wurde erwischt ? Zwinkernd Oder will er mehr Zeit für seine Familie haben ? Zunge raus Oder...


Dennoch

"Humor ist die Lust zu lachen, wenn einem zum Heulen ist."

Werner Finck (1902 - 1978), Kabarettist und Schriftsteller

Als meine Eltern morgens kamen, hatte ich keine Sauerstoffbrille auf !

Dafür habe ich mir sicherheitshalber eine Maske aufgesetzt. Wer weiß, was man sich sonst im Krankenhaus alles wegholt... RSV und so`n Kram brauch ich nicht auch noch.Zwinkernd

Hier mache ich ein ganz kurzes Nickerchen "ohne". Das geht aber nicht lange gut... aber immerhin... wir sind sogar draußen spazierengegangen ohne O2 und ohne Monitor.

Vorbei am Hubschrauberlandeplatz , Kindergarten und Kleinen Onkel.

Leider ist mein Zugang kaputtgegangen. Bei der Nachmittagsration AB habe ich beim Durchspülen von 1 ml so gezuckt, daß Mutti und die Schwester sich nur ansahen, den Verband abwickelten und da sah man schon die Beule im Gewebe von 1ml Flüssigkeit...

Wollen wir mal hoffen, daß ich Dienstag (???) rauskomme !


Naturgesetz

"Globalisierung ist für unsere Volkswirtschaften das, was für die Physik die Schwerkraft ist. Man kann nicht für oder gegen die Schwerkraft sein, man muß mit ihr leben."

Alain Minc (*1949), französischer Politikberater

Die guten Nachrichten:

1) Ich esse. Keine riesigen Portionen, aber deutlich mehr als nur einen Löffel notgedrungen für die Medikamente.

2) Ich trinke. Wasser viel und problemlos und gerne zwischendurchmal eine Milch.

3) Das Röntgenbild bestätigt die Diagnose. Eine schicke beidseitige Lungenentzündung. Überall sind Infiltrate.

4) Krankengymnastik habe ich auch schon bekommen - Atemtherapie beim Inhalieren.

5) Das Inhalieren lasse ich mir gut gefallen.

6) Ab Montag soll es wieder EEGs geben. Dann nutzen wir die Zeit im Krankenhaus doch gleich effektiv und machen endlich das EEG.
(Meine Eltern haben schon Schiß, daß ich im Status bin und wir hier gleich eine Zusatzwoche buchen. Grummel.)

7) Oma Garten betet bestimmt einen Rosenkranz für mich. Guck mal Oma, ich kann das auch ! Zwinkernd

8) Der Zugang hält. Toi toi toi.

9) eBay/PayPal hat Mutti das Geld fürs iPhone erstattet. Somit ist ihr zwar rechtlich kein Schaden entstanden. Für eine Betrügerin hält Mutti traum-sk78 trotzdem.

Sollte es Stefanie Kurz, Földerichstraße 50a in 13595 Berlin wirklich geben - das glaubt Mutti nämlich mittlerweile gar nicht mehr - dann sollte sie beten, wenn sie Mutti begegnet.

Ansonsten ist es total laaaangweilig im Krankenhaus !!!!

Mir ist laaaaaaaaaaaaaangweiliiiiiiiiiig ! (und meinen Eltern erst mal)


Guten Morgen ! 

"Aufwachen ist der erste Schritt, seine Träume wahr zu machen."

 Diane Keaton (*1944), englische Schauspielerin

Ich habe kein Fieber mehr. Der Vormittag war trotzdem nicht doll, meine Sättigung nicht berauschend. Ab 11 Uhr fing sie zusätzlich an, extrem zu schwanken, von 92 auf 85 auf 79 auf 90 usw. Da ich mich dabei kaum bewegt habe, konnte man fehlerhafte Messungen durch Bewegungen eigentlich ausschließen.

Planmäßig hätten wir nachmittags Papa abgeholt und wären um 14.30 Uhr zur Kontrolle gefahren. Mutti hat mich kurzerhand schon um zwölf geschnappt und beim Doc vorgestellt.

Der fand mich auf den ersten Blick sehr krank, aber nicht soooo schlimm und auch nicht kränker als gestern. Ich habe kein Fieber, ein Herzecho ergab, daß ich von der Seite her keinerlei Probleme mache, aber die Sättigung...
Beim ersten Abhören hörte er nichts, beim zweiten Abhören dann doch. Also: Diagnose Pneumonie 1a bestätigt !

Mutti und der Doc haben sich auf eine letzte Gnadenfrist geeinigt. Nachmittags zuhause unter strenger Beobachtung in der Hoffnung, daß das Antibiotika beginnt anzuschlagen und ich mich bessere. Wenn nicht, dann sofort ins Krankenhaus, vor allem auch, wenn die Sättigung im Schlaf wieder so schlecht ist.

Zuhause habe ich kurzzeitig aufgedreht. Oma Neustadt war da und ich habe ruckzuck eine Flasche Milch ausgetrunken. Die Bodies, die sie mitgebracht hat, habe ich auch bewundert. (Ein Hoch auf Rentner-Omas, die morgens um 8 Uhr bei Aldi anstehen und Einzelstücke im Sonderverkauf ergattern !)

Und so schnell, wie Hochphase kam, so schnell ging sie auch wieder.

Die Sauerstoffsättigung ging konstant runter, Mutti hat meine gepackte Tasche geschnappt und los gings. Aber nicht, ohne vorher einen Abstecher zum Tierarzt zu machen, weil das Futter für den nierenkranken Harry alle war udn ich gestern schon den Zeitplan durcheinander gebracht und damit den Einkauf verhindert habe. 

Papa haben wir auf dem Rückweg eingesammelt und ich wurde in der Kinder-Notaufnahme vorgestellt:

"Hallo. Das ist Ole. Ole hat eine komplexe Vorgeschichte und ist hier bekannt. Er hat eine Lungenentzündung, die Sättigung ist Mitte der 80er, er ist dadurch sauerstoffpflichtig und wir möchten gerne auf der 49n einchecken. Wenns geht, Zimmer 7."

Die Schwester ist fast zusammengebrochen, da kam auch schon der diensthabende Arzt um die Ecke und begrüßte mich strahlend: "Hallo Ole !"
Es war der Arzt, der mich am 15.12.2009 von zuhause abgeholt und auf die Intensivstation gebracht hat.

Wir waren kaum im Untersuchungszimmer als Muttis Handy piepte. (Piepen funktioniert, sonst ist wie immer kein Empfang da). Anrufversuch meines Arztes. Eine Minute später kam die Schwester rein und reichte das Stationstelefon. Mein Arzt war dran, auf der Suche nach mir. Sehr praktisch ! So konnten die Dottores sich gleich austauschen. Ein toller Kundenservice von meinem Kardiologen. 

Aufgrund meiner Temperatur von 36 Grad und extrem kalten Händen und Füßen wurde die Blutabnahme und das Legen eines Zugangs für die intravenöse Antibiose zur Tortur. Die Schwester hat mir warme Wadenwickel gemacht, in der Hoffnung, daß ich dadurch spendabler werde. Der Arzt hat mit einer schicken Lampe im Dunkeln meine Hände durchleuchtet, in der Hoffnung, ein Gefäß zu finden. Nix.

Ich bin dann ohne Zugang auf die 49n gegangen. In der Notaufnahme wurde das Zimmer gebraucht, dort war die Hölle los. Verschlossen Der Prof. Dr. persönlich hat es dann im zweiten Versuch geschafft und ich habe mit Zugang das Zimmer 4 bezogen.

Der Prof. Dr., der mich seit meiner Geburt kennt, war auch süß. Verabschiedete sich strahlend mit den Worten: "Es war schön, sie (alle) mal wieder gesehen zu haben !" - Ja gut, aber nächstes Mal bitte unter anderen Umständen und schon gar nicht auf der 49i bitte...Zwinkernd 

Ein paar Löffelchen Brei hab ich auch gegessen. Und bevor ich einschlief, gings noch schnell zum Röntgen. Mutti mußte mit rein und mich festhalten. Dafür mußte sie so ein Bleiteil anziehen. Die ist so doof, meine Mutter. Zieht das Ding an wie eine Weste, so daß der Rücken geschützt ist und der Bauch frei. Und dann guckt sie doof aus der Wäsche, ob das sooo richtig sein kann !? Die Mädels haben sich totgelacht. Nein, natürlich nicht. Anders rum. Das Ding bindet man sich um wie eine Schürze, sonst ist es wirkungslos.

Direkt danach bin ich in meinem Bettchen eingeschlafen. Meine Eltern haben noch ein paar Sachen mit der Schwester besprochen u.a. meine Epilepsie. Sie haben die "großen, fiesen" Anfälle beschrieben. Alles war klar und in dem Moment habe ich einen Anfall wie aus dem Lehrbuch hingelegt. Die Schwester war beeindruckt. Puh.

Selbst bei diesem großen Anfall ging die Sättigung nur für 2-3 Sekunden um 3-4 Prozent runter. Wahnsinn. Im Sommer wurde ich nach den Anfällen ja sehr blaß und hatte garantiert ordentliche Sättigungsabfälle. Das ist nun nicht mehr so. Uff.

Nun hoffen wir noch, daß der Zugang 3 Tage hält, denn solange muß die Antibiose auf alle Fälle intravenös laufen...

Gute Nacht ! 


Ansage 

"Ich bin, was ich bin,
weil ich getan habe,
was ich getan habe."

 Elia Kazan (*1909 - 2003), US-amerikanischer Filmregisseur

Meine gestern diagnostizierte Lungenentzündung entwickelt sich nicht wunschgemäß und es sieht so aus, daß ich aufgrund einer immer schlechter werdenden Sauerstoffsättigung sauerstoffpflichtig bin.

Ich glaub, ich bin dann mal weg... Weinend

Um 14 Uhr rief der Kindergarten bei meinen Eltern an. Sie würden ein krankes Kind mit dem Taxi nach Hause schicken. Im Laufe des Vormittags war ich schon warm geworden, vor dem Mittagsschlaf hatte ich 38,5° Fieber und danach 39°.

Mutti ist gleich mit mir zu meinem Kardiologen gedüst, weil der schon Sprechstunde hatte. Meine Sättigung betrug nur 92 %. Gestern abend beim Einschlafen hatte ich kurzzeitig sehr schnell geatmet. Das machte ich wieder und dazu wackelten die Nasenflügel.

Schnell war klar: Ich habe eine Lungenentzündung, auch wenn man auf der Lunge (noch) gar nichts hören konnte. 

Zuhause mußte ich mit Kochsalzlösung inhalieren und wurde an den Monitor angeschlossen. Abends wurde von der Apotheke das Antibiotika angeliefert. Volles Programm !

Meine Sättigung war eine ziemliche Katastrophe. Mutti hat mich gedreht, gewendet und umgebettet... das hat sie ja auf der Frühchen-und Intensivstation gelernt: die 100 besten Arten ein Kleinkind zu lagern & die Lunge gut zu belüften... Zunge raus

Meine Sättigung war trotzdem über lange Strecken besch...eiden.

Wenn das AB nicht zackig anschlägt, dann ahne ich schon, was kommt.
Kontrolltermin morgen um 14.30 Uhr.


Selbstkritisch 

"Wenn die Vögel mich fliegen sehen, gehen sie lieber zu Fuß."

Ernst Vettori (*1964), österreichischer Skispringer