Heute ist der 19.01.2010:

Dieses ist das letzte Bild !

Mutti hatte ja ursprünglich gehofft, wir wären beim letzten Bild schon zuhause. Naja, nun muß sie sich was Neues einfallen lassen !

Hier übrigens nochmal der Erklärungstext zur Bilderausstellung:

Viele krebskranke Kinder haben heute eine gute Chance, geheilt zu werden.
Dennoch ist der Weg zu diesem Zeil ungewiß und bedeutet für die Kinder und ihre Familien eine langandauernde Zerreißprobe zwischen Hoffnung und Angst.

Chemotherapie, Bestrahlung und Operationen sind extrem belastend für die Kinder. Sie leiden unter den Nebenwirkungen der Therapie und erleben große Ängste und gefühle von Hilflosigkeit und Verzweiflung. Gleichzeitig sind sie volelr Zuversicht, Mut und Überlebenskraft.

In ihrer kindlichen Lebenswelt sind sie ganz besonders befähigt, ihre Empfindungen und Phantasien wahrzunehmen und kreativ in Bildern oder auch spielerisch auszudrücken.

In den Bildern begegnen uns folgende Motive und Themen:

  • Symbole für Schmerz, Angst, Wut und Schutzlosigkeit (Feuer, Katastrophen, Chaos, Kampfszenen)
  • Symbole für Einsamkeit und Hilfslosigkeit ( Wüsten, trostlose und öde Landschaften, Inseln)
  • Symbole für Trauer, Abschied und Tod (Kreuze, Kirchen, schwarze Figuren, schwarz übermalte bunte Szenen)
  • Symbole für Auswege, Lösungen und Stärke (magische Figuren, Zauberkräfte, amchtvolle Helden)
  • Symbole für Wandlung und Hoffnung (Regenbogen, Sonne, Blumen, Schmetterlinge, Farbiges) 

Im Prozeß des Malens können kranke Kinder psychische Entlastung finden, Erfolgserlebnisse und Spaß haben und Gefühle, Stimmungen und Gedanken zeigen, die in Worten schwer auszudrücken sind.

Wir sollten uns von der Symbolsprache de Kinderbilder in unserer eigenen Intuition und Phantasie anregen lassen.


Telefonat mit dem Doktor um 5.15 Uhr:
Er hat die Photos mit und vorsichtig zuhause angedeutet, daß er (auch) ein IPhone haben möchte. *lol*
Ach so, ja, da war noch was ! Mir geht es gut. Ich mache seit Mitternacht CPAP-Pause und habe nur die Flow-Brille auf. Sr. G versorgt mich gerade.

Fliegender Wechsel war heute angesagt !
Mutti - Oma Neustadt - Papa - Mutti & Papa, der Kardiologe - der Oberarzt - die Krankengymnastin. Was für ein Streß !

 

Erste Amtshandlung war das Entfernen der Maske als Mutti kam. Dafür gabs die Brille auf.

Mein CRP ist auf 190 gesunken (also 40 runter) und es weiß immer noch keiner, was mit mir los ist. Mutti unkt schon: Wir werden es nie erfahren. Eines Tages wird er einfach unter 5 sein und keiner spricht mehr davon. So war es mit meinem dicken Bauch und der Aszites letzten Herbst auch.
Das Tavor wurde abgesetzt und wenn ich es brauche, bekomme ich stattdessen lieber ein bißchen Chloralhydrat. Und notfalls gibts ein bißchen Diazepam (aber nur die Hälfte der bisher angesetzten Dosis).

Sr. Sb und Mutti waren gerade dabei, mich zu waschen und anzuziehen, als mein Kinderkardiologe kam und ein Herzecho gemacht hat. Mit dem Ergebnis war er zufrieden. Die Druckverhältnisse sind wie immer, vielleicht sogar statt halbsystemisch "nur" 40%. DerWert ist natürlich nicht okay, aber für meine Verhältnisse ist er gut.
Zusätzlich hat er geguckt, ob man mittels Ultraschall evtl. einen Entzündungsherd am Herzen feststellen kann. Die Klappen usw. sehen aber alle gut und elastisch aus.
Während der Untersuchung haben sich alle gewundert, warum meine Sättigung teilweise unter 80 ging. Als der Doktor weg war, fand sich die Ursache:
Mit dem Ultraschallwagen ist er versehentlich an dem Schlauch der O2-Brille hängen geblieben und ich war die ganze Zeit ohne O2 ! Shit happens ! ;-)

Nach dem Echo habe ich einen Schlafanzug anbekommen und Gott sei Dank hat Sr. Sb nochmal auf mein Bäuchlein gedrückt und .... durch das Schallern hatte sich da wohl was gelockert ! Mutti war heilfroh, daß das nicht beim Kuscheln rausgekommen ist.
Davor wog ich übrigens 7350g (Brutto) - danach habe ich ein Nettogewicht von 7120g auf die Waage gebracht ! Normalerweise nimmt man während einer Intensivbehandlung nicht zu. Dr. U meinte auch gleich zu Mutti, sie solle nun mal nicht auf die Idee kommen, mich dort zu lassen, damit die mich auf der 49i aufpäppeln und großziehen... :-)

Dann haben Mutti und ich endlich gekuschelt. Als Sr. Sb mich aus dem Bett genommen hat und zu Mutti rübergeben wollte, habe ich mich gleich an sie gekuschelt. Voll gemütlich und das Beste gegen Entzug. Schweren Herzens hat sie mich aber zu Mutti weitergereicht. Erst hatte sie mich schön im Arm, später hat sie mich dann umgedreht. Das war nett. Ich habe meine Nase in ihr Dekollete gedrückt und bin mit einer satten 99er-Sättigung eingeschlafen. Und zwischendurch kamen die anderen Schwestern mal reingeschneit, um sich anzuschauen, wie es mir endlich mal gut geht !

Sr. Sb hat währenddessen aufgeräumt. Alles, was ich nicht mehr brauchen möchte wurde weggeräumt: Das Intubationsbesteck (das hatte sie gestern schon weggenommen mit den Worten "DAS wollen wir nicht mehr !"), die Dekubitusmatratze (nun kann ich auch besser durchs Bett rocken !), meine Ersatz-Evita (dafür wurde die alte wieder komplett neu gestartet) und so weiter und so fort !
Das befreit !

Oma Neustadt hat Mutti abgelöst.
Während ihres Besuches sollte ein EKG gemacht werden, weil ich gestern schon den ganzen Tag und heute vormittag bradykard war. Aber kaum waren die Elektroden geklebt und das nagelneue Gerät aufgebaut, war meine Herzfrequenz konstant ohne Einbrüche.

BRADYKARDIE:
Als Bradykardie (auch "Bradikardie", griech. βραδυκαρδία, bradykardía, wörtl.: „Langsamherzigkeit“) wird in der Medizin ein langsamer Herzschlag unter 50 Schläge pro Minute bezeichnet. Das Gegenteil von Bradykardie wird als Tachykardie bezeichnet und beschreibt eine Ruhe-Pulsfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute.

Weil ich so rödelig war haben sie mich ein bißchen schlafen gelegt und als Papa kam, schlief ich immer noch friedlich.
Wach wurde ich erst, als Mutti zurückkam, frisch vom Friseur:

Mir egal wie sie ausschaut, ich hab die Augen eh zu.

Hauptsache weich und gemütlich... 

... und sie hält mich fest beim Recken und Strecken...

Aber so ist es doch am allerschönsten !