Heute ist der 09.01.2010:
Mein erster Flug - Jennifer - 11 Jahre - 1994
Wenn um halb vier nachts das Festnetztelefon klingelt (und man es beim 2. Versuch hört), dann ahnt man schon, daß das nichts Gutes bedeutet...
Mutti hechtete die Wendeltreppe runter und an der Nummer konnte man schon sehen: das Arztzimmer ruft an - nicht das Schwesternzimmer.
Lange Rede - kurzer Sinn:
Ich mußte wieder intubiert werden, weil ich es alleine mit der Maske nicht mehr geschafft habe, mich zu sehr erschöpfe und so viel Sekret in meiner Lunge ist, das ich alleine nicht rausbekomme, weil ich es nicht hochhuste.
Das ist jetzt richtig Sch...ade !
Auf Deutsch: Wir spielen das Spiel, das wir mit meinen Erkältungen von September - Dezember zuhause gespielt haben, jetzt auch im Krankenhaus weiter. Ich werde diesen Dreck irgendwie nicht los.
Gegen 7 Uhr hat Mutti dann nochmal mit Sr. I telefoniert:
Aktuell bin ich stabil und es läßt sich viel Sekret absaugen. Die Sedierung geht auch, wobei ich noch recht wach bin und die Arme und Beine bewege. CRP = 127.
Was ist nun nachts genau passiert ?
Sr. Z hat nach dem Telefonat mit Mutti so gegen 23 Uhr die Versorgungsrunde gestartet.
Das war nur mit der O2-Brille nicht möglich, weil die Sättigung total runter ging. Deshalb hat sie schnell die Maske wieder drauf gemacht und mich in Bauchlage gedreht, weil ich da meistens etwas besser bin.
Die Blutgasanalysen waren sehr schlecht (Co2 um Mitternacht bei 116 !!!), das hat sich auch durch Extra-Inhalieren nicht gebessert.
Deshalb wurde ich gegen halb drei/drei wieder intubiert. Der Akt war wenigstens problemlos möglich.
Gegen Mittag gab es ein inhaltlich recht unerfreuliches, zwischenmenschlich sehr sehr gutes und offenes Gespräch zwischen Dr. J und meinen Eltern.
Wie geht es in der Grobplanung mit mir weiter ?
1) Ich muß die nächsten 48 Stunden überstehen.
2) Irgendwann muß ich von der Beatmung los und es alleine schaffen mit O2-Brille.
3) Ggf. muß man, wenn das nicht klappt, über ein Tracheastoma nachdenken.
4) Irgendwann muß man sich auch fragen, wie weit man überhaupt alles betreiben will.
So, und ein bißchen Spaß muß trotzdem sein. Da wir hier einschneien und es so stürmisch ist, sollte Mutti mal überlegen, unseren Käfer umzurüsten...