Heute ist der 05.01.2010:

Regenbogen - Ljubisa - 8 Jahre - 1994

Telefonat um 6.30 Uhr:
Ich habe gut geschlafen, einen Riesenberg Kacki gemacht (nach Klistier) und die kreislaufunterstützenden Medis konnten reduziert werden.

Sr. F teilt um 9.45 Uhr mit:
Es wurde noch kein Blut abgenommen für den CRP-Wert. Ich habe ab und an mal leicht die Augen auf, bin dezent wach und dabei nicht zittrig. Sauerstoffbedarf bei 45 %.

Sr. A um 14 Uhr:
Der CRP-Wert noch nicht da. Die Kleinkastenförderanlage hat das Blut etwas spazierengefahren. Blutdruck ist stabil, die Temperatur schwankt, ist aber auch okay.
Ich werde deutlich wacher, bin dabei aber ganz ruhig.

Kleinkastenförderanlage:
Im Zentralklinikum der Universitätsklinik Schleswig-Holstein, Campus Lübeck gibt es eine "Kleinkasten-Förderanlage (KFA)", die dem Transport von Laborproben, Röntgenbildern, Befunden etc. zwischen den Kliniken, Labors und Versorgungseinrichtungen dient. Sie besteht aus etwa dreieinhalb Gleiskilometern, 160 Weichen und etwa ebensovielen Fahrzeugen, die jeweils einen Container mit einigen Kilogramm Nutzlast transportieren können. An Stationen in den Kliniken und weiteren angeschlossenen Einrichtungen kann der Bediener Wagen anfordern, beladen und durch Eingabe eines Zahlencodes an eine Zielstation abschicken.

Nachmittags habe ich gewartet und gewartet und gewartet. Na !? hab ich gedacht, ist das die Retourkutsche meiner Eltern ? Ich brauche immer so lange, lasse sie warten und stelle sie auf die Geduldsprobe und nun drehen sie den Spieß mal um.
Weit gefehlt - Mutti hatte beim Autofahren fast das Lenkrad in der Hand. Also grundsätzlich hat sie das immer in der Hand, sie kann so deutlich besser um die Kurven fahren. Aber heute hätte das Lenkrad fast keine Verbindung mehr zum restlichen Auto gehabt... Anders ausgedrückt:
Bei Mutti war ne Schraube locker ! Auch nichts Neues eigentlich !
Jedenfalls waren meine Eltern der Meinung, es wäre nicht gut, bei Schnee und Glatteis so zu fahren und haben deshalb einen Abstecher zur Werkstatt gemacht.

Und trotz aller Eile mußte Mutti sich unbedingt noch dieses Schmuckstück näher anschauen. Cooles Teil !

Fiat 130
(wurde im Frühjahr 1969 auf den Markt gebracht als Nachfolger der Sechszylinder-Modellreihe 1800/2100/2300. Der V6-Motor wurde von Aurelio Lampredi, einem Ferrari-Konstrukteur, entworfen.)
www.fiat130.com

Als sie dann endlich bei mir waren, hatte Sr. A mich an einer Hand gefesselt.
Ich war ordentlich wach und habe immer zum Tubus gegriffen.
Was gibts sonst Neues ?
- CRP liegt bei 50.
- Die Beatmung an sich konnte runtergefahren werden (hinsichtlich Druck usw).
- Lunge klingt gut und vor allem nicht obstruktiv.
- abends bekomme ich erstmals ein Medikament, das dem Entzug entgegenwirken soll.

Mutti hat die günstige Gelegenheit genutzt und mir auch gleich die Finger- und Fußnägel geschnitten. Papa hat die Versorgungsrunde gemacht.
Die beiden haben übrigens Wetten laufen, wann ich extubiert werde. Papa meinte vormittags, sie würden es heute nacht (von Dienstag auf Mittwoch) machen. Mutti tippt auf die folgende Nacht (von Mittwoch auf Donnerstag).
ANMERKUNG: Papa hat schon verloren ! ;-)

Und auch wenn die Extubation langsam näher rückt. Das sollte den Fachleuten überlassen werden. Und deshalb haben mich meine Eltern abends frisch versorgt und frisch gefesselt verlassen. Rechts (linke Hand) ist die Flauschhandschelle, links (rechte Hand) die Kratzige.